Der Klimawandel ist bereits Realität, wirkt sich auf Naturgefahren aus und beeinträchtigt unsere Sicherheit. Die Folgen sind deutlich spürbar: Künftig werden Hitzetage zunehmen, Sommer trockener, Starkniederschläge intensiver, während Schneetage abnehmen und Gletscher und Permafrost schwinden. Anpassungsmassnahmen in der Gefahrenprävention sind daher unumgänglich. Das BAFU hat in Zusammenarbeit mit den Kantonen und Fachpersonen einen Vorgehensvorschlag erarbeitet (Bericht Umgang Klimawandel im Bereich gravitative Naturgefahren), der eine strukturierte Abklärung und nachvollziehbare Dokumentation der Klimawandel-Auswirkungen ermöglichen soll. Da die praktische Erfahrung im Umgang mit diesen Veränderungen begrenzt ist, wurde das Dokument konzeptionell entwickelt.Die Vernehmlassung ergab einen klaren Konsens: Der Klimawandel muss nach dem Vorsorgeprinzip berücksichtigt werden. Über die konkrete Umsetzung bestehen jedoch unterschiedliche Ansichten. Der nicht verbindliche Vorschlag soll deshalb nun in der Praxis getestet werden, wobei gemeinsam mit den Kantonen Fallbeispiele für alle Prozesse und Regionen erarbeitet werden. Den Kantonen steht es frei, ob sie den Vorschlag anwenden möchten. Die Berücksichtigung des Klimawandels in geeigneter Form ist jedoch bereits heute eine Anforderung. Mittelfristig sollen aus den Praxiserfahrungen Standards entwickelt werden, die regelmässig aktualisiert werden. Der Umgang mit Unsicherheiten bleibt herausfordernd, wobei die Akzeptanz der Ergebnisse entscheidend für deren Umsetzung ist. Es braucht Pragmatismus und Mut, während adressatengerechte Kommunikation und Risikodialog eine zentrale Rolle spielen. Anpassung an den Klimawandel bedeutet letztlich immer auch Risikodialog.

Die Fachleute Naturgefahren FAN nehmen sich dieser wichtigen Thematik an und widmen ihr ein ganzes Themenjahr. Mit dem FAN-Forum vom 13. März 2026 in Olten zum Aspekt „Klimawandel in der Gefahrenbeurteilung“ wird ein erster wesentlicher Beitrag zur Diskussion der konkreten Umsetzungsmöglichkeiten geleistet – aus der Fachwelt für die Fachwelt.